Die Staatsanwaltschaften Göttingen und Rostock berichteten in einer Pressemitteilung vom 10.10.2021, dass ihnen zusammen mit internationalen Ermittlern ein Schlag gegen eine Bande von betrügerischen Brokern, die über Online-Trading-Plattformen Anleger um mindestens 500 Millionen Euro gebracht haben sollen, gelungen ist.
Anlagebetrug von gigantischem Ausmaß
Am 06.10.2021 fand ein groß angelegter Einsatz der Cybercrime Braunschweig und Rostock gemeinsam mit Eurojust und Europol in Bulgarien, Niederlande, Ukraine und Zypern mit über 100 Einsatzkräften wegen des Verdachtes des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges statt. Bei den Durchsuchungen konnten zahlreiche Computer, Laptops, Handys, weitere Speichermedien, Daten und Unterlagen beschlagnahmt und zahlreiche Konten der Beschuldigten eingefroren werden. Ein Tatverdächtiger soll festgenommen worden sein. Den Ermittlern ist es nach ihren Angaben zudem gelungen, zeitgleich mehrere vermeintliche Handelsplattformen im Internet zu sperren und einige hundert Server zu beschlagnahmen, um damit weitere Schäden bei den gutgläubigen Opfern in ganz Europa zu verhindern.
Professionelles Betrügernetzwerk mit über 250 Online-Handelsplattformen
Im Fokus der seit über 2 Jahren andauernden Ermittlungen ist die mit binären Optionen handelnde Online-Trading-Plattform Fx-Leader sowie über 250 weitere Online-Trading Firmen desselben betrügerischen Netzwerkes. Das Netzwerk weist nach Aussage der Staatsanwälte eine organsierte kriminelle Infrastruktur und ein hohes Maß an Professionalität auf. Die Täter sind international vernetzt, betreiben eine klare Aufgabenteilung und bedienen sich eines Zukaufs von kriminellen Dienstleistungen. Ein Teil sei für die Technik, ein anderer für die Kundenakquise und ein dritter für die Geldwäsche zuständig gewesen. So wurden etwa die Callcenter in Bulgarien betrieben, die IT -Schnittstelle habe sich in der Ukraine befunden. Den Ermittlern sei es gelungen, Personen zu ermitteln, die der Führungsebene zuzuordnen seien.
Unerlaubte Werbung mit Prominenten
Die Handelsplattform Fx-Leader warb Anleger über Online-Anzeigen mit vermeintlichen Aussagen von Prominenten wie Günther Jauch oder der Sendung „Höhle der Löwen“. Der Einstieg war schon ab 250 Euro möglich. Durch die geschulten Finanzberater wurden die Anleger mit verschiedenen Argumenten zu immer höheren Investitionen gedrängt. Die Anleger konnten den Stand ihres Anlagekontos vermeintlich online ansehen, ihnen wurden mit Hilfe einer Betrugssoftware Kontobewegungen und hohe Gewinnerlöse angezeigt. Tatsächlich wurde auf den vermeintlichen Trading-Plattformen überhaupt nicht gehandelt; die Trades sind frei erfunden und die Investitionen fließen in die Taschen der Betrüger. Eine Auszahlung der Investitionen erfolgte nicht.
Mit dem richtigen Plan zum Erfolg
Da die durch diese Betrügerbande geschädigten Anleger aufgrund der Vielzahl von über 10.000 Geschädigten nicht selbständig von den Staatsanwaltschaften kontaktiert werden, müssen die Geschädigten selbst aktiv werden, um ihre Ansprüche geltend zu machen.
Die Geschädigten sollten sich bei ihrer örtlichen Polizei melden und ggf./entweder selbst oder durch einen erfahrenen auf Bank- und Kapitalmarktrecht und Online-Anlagebetrug spezialisierten Rechtsanwalt Strafanzeige erstatten.
Informieren Sie sich bei uns, ob auch Ihr vermeintlicher Online-Broker zu den überführten betrügerischen Brokern gehört. „Viele Kunden dürften sich noch gar nicht darüber bewusst sein, dass sie getäuscht wurden“, so Staatsanwalt Manuel Recha.
Die Kanzlei plan C steht Ihnen mit einer fundierten und kompetenten Beratung und Durchsetzung Ihrer Ansprüche zur Seite. Wir klären Sie darüber auf, welche Schritte nun erforderlich und erfolgversprechend sind. Wir prüfen Ihre Schadensersatzansprüche und die Möglichkeiten der Rückholung Ihrer Gelder sowie die strafrechtlichen Aspekte des Kapitalanlagebetrugs.
Um Ihre Ansprüche möglichst effektiv durchsetzen zu können und Fahndungserfolge wie oben beschrieben zu ermöglichen, arbeiten wir in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden und Staatsanwaltschaften zusammen. Wir vertreten bereits zahlreiche Mandanten, die von den nun überführten Online-Brokern betrogen wurden.
Die auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierte Rechtsanwältin Tanja Nauschütz ist seit über 20 Jahren in der Vertretung geschädigter Anleger sehr erfolgreich tätig.
Dieser Rechtstipp wurde auch auf www.anwalt.de veröffentlicht: